Da es ausser für Lebensmittel keinen stationären Handel mehr gibt, ist der Ansturm auf Onlinehändler entsprechend angestiegen. Das spürt auch brack.ch. Für den Kunden negativ bemerkbar macht es sich in der Logistik. Diese ist nicht mehr in der Lage die vorrätige Ware termingerecht zu liefern, weil sie die Bestellungen nicht mehr schnell genug aus dem Lager raus zur Post bringen.

Auf diese Probleme wird in einem Artikel hingewiesen. Natürlich gibt es dazu einen Link auf der Startseite. Aber mal ehrlich, wen interessiert die Startseite? Auf dem Handy schon gar nicht, da achtet man nicht drauf. Dazu kommt, auf den bestellten Artikel bin ich über Google-Anzeigen gestossen. Also direkt auf die Produkteseite. Und da ist alles so wie immer. Die erste Zeile welche der Browser (Desktop) ausgibt, noch vor dem Logo:

Bis 17 Uhr bestellt, morgen geliefert – portofrei

Das ist DAS worauf der Kunde achtet. 2 Lügen in nur einem Satz. 1 1/2 Lügen.

Das steht auch nochmals über dem Button zum Warenkorb:

Bis 17 Uhr bestellt, morgen geliefert

Und beim Abschliessen der Bestellung kann man als Liefertermin den nächst folgenden Werktag auswählen.

  • Auf der ersten Zeile die der Browser ausgibt: MORGEN bekommst Du Deine Ware (schwöre).
  • In der Artikelbeschreibung über dem Bestellbutton: MORGEN bekommst Du Deine Ware.
  • Und beim Abschluss der Bestellung, BEVOR man zum Voraus das Geld überweist, kann man auswählen: Liefere mir die Ware MORGEN!

Die ganze Zeit wird mir also um die Ohren gehauen, DU BEKOMMST DIE VERFICKTE WARE MORGEN!

Jetzt stelle ich mir aber die berechtigte Frage, wenn man weiss, dass man das nicht einhalten kann (steht ja in einem unscheinbaren Beitrag und in der Bestellbestätigung die unmittelbar nach Abschluss per Mail kommt), warum steht denn weiter mehrfach penetrant, dass alles wie üblich geliefert wird?

Diese Textbausteine sind irgendwo in einer Datenbanktabelle hinterlegt. Ein einziger Eintrag für Tausende Anzeigen auf der Seite. Diese Textbausteine anzupassen, dürfte also kein Problem sein. Z.B.:

Bis 17 Uhr bestellt, innert 3 Arbeitstagen geliefert.

Wobei dann das ‘bis 17 Uhr’ wenig Sinn macht.

Lieferung innert 3 Arbeitstagen.

Und schon regt sich niemand mehr über falsche Versprechungen auf. Was ist also so schwierig daran, das korrekt anzugeben? WAS???

Die Lieferung des bestellten Trafos ist die Voraussetzung, dass ich an meinem Projekt weiter arbeiten kann. Erst wenn sichergestellt ist, dass das anzuschliessende Gerät in Ordnung ist, kann ich mit dem Einbau weiter fortschreiten. Und das habe ich auf Grund der Angaben für dieses Wochenende vorgesehen. Stellt mir also wieder die komplette Planung auf den Kopf.

Und nein, für diese Corona Hure habe ich absolut kein Verständnis.

Die Probleme in der Logistik sind nachvollziehbar. Dennoch könnte man statt Verständnis der Kunden voraussetzen auch einfach selber mal richtig nachdenken.

Ach ja, die halbe Lüge noch. Was nützt mich eine portofreie Lieferung, wenn im Gegenzug in entsprechender Höhe ein Kleinmengenzuschlag verrechnet wird? 1/3 des Warenwertes.

Das Feedback von Brack auf meinen Kommentar auf deren Seite:

Es ist sehr bedauerlich, dass Deine erste Erfahrung mit BRACK.CH in dieser Krise stattfinden muss. Es ist in der Tat so, dass unsere in der Desktopversion gut während jedes Schrittes im Bestellprozess sichtbaren Warnhinweise in der mobilen Version nicht zu sehen sind und auf der Produktdetailseite immer noch das Lieferversprechen und der Abholhinweis gegeben wird, obwohl Abholungen zurzeit nicht möglich sind und das Lieferversprechen, das wir sonst zu über 99,8 Prozent im Jahresschnitt und vor der Krise eingehalten haben, in den seltensten Fällen momentan noch eingehalten werden kann. Wir haben die Entfernung dieser Hinweise auf der Produktdetailseite bei unseren Entwicklern veranlasst und prüfen mit ihnen die Textanpassung des Hinweises beim Checkout-Schritt 3 – Lieferung.

Zu Deinem Hinweis wegen 13 Tagen: Da die Verzögerung stark davon abhängig ist, wo ein Artikel eingelagert ist sowie davon, wieviele und welche Produkte in einer Bestellung sind, lässt sich keine Pauschalangabe tätigen, die eine verlässliche Prognose über die voraussichtliche Lieferzeit zulässt. So kann es sein, dass selbst eine bewusst hoch gesetzte Angabe zu Enttäuschungen führt. Zumal vielleicht demnächst als weiterer Faktor noch Verzögerungen bei der Post dazukommen könnten.

Über den Kleinmengenzuschlag hättest Du Dich zweifelsohne auch ohne Coronakrise echauffiert. Bis 2011 haben wir für jede Lieferung Versandkosten verrechnet und dann portofreie Lieferung ab 50 Franken Bestellwert eingeführt. Das ist auch 2020 gar nicht mal so unüblich im Schweizer E-Commerce. Bei uns dient er dazu, die verhältnismässig grossen Kosten, die beim Versand von Kleinsendungen bei uns generiert werden, zu decken. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir den Kleinmengenzuschlag vor dem Kauf im Bestellprozess genug transparent deklarieren. Ich hoffe, Du siehst das genauso.

Wir danken vielmals für die völlig berechtigte und konstruktive Kritik sowie natürlich auch für die Bestellung. Und wir wünschen Dir eine gute Zeit bei bester Gesundheit.

Was den Kleinmengenzuschlag angeht, der war bei der Bestellung transparent angegeben. Wäre bei der Bestellung jedoch klar ersichtlich gewesen, dass sich die Lieferung auf jeden Fall auf nächste Woche verschiebt, hätte ich in Ruhe nachsehen können, ob es noch was im Shop gibt um auf die entsprechende Mindestbestellsumme zu kommen.

Mittlerweile sind auch die drei Tage wohl nicht mehr haltbar, wie den Kommentaren auf der Seite zu entnehmen ist. Mein Projekt ist jetzt erst mal um eine Woche verschoben. Kann höchstens kleinere Vorbereitungen ausführen. Verstärkungsbleche um die Lautsprecher. Das Radio im Smart testen ist auch nicht möglich, da dort die Batterie leer ist. Müsste mal nachsehen gehen, ob in der Garage noch ein Ladegerät rum liegt…

Nachtrag vom 28.3.2020, 16:00 (Samstag)

Brack hat mir nun eine Versandbestätigung und eine Trackingnummer der Post geschickt. Mit 48 Stunden Verzögerung anhand der Situation noch human. Die Post verspricht die Zustellung am Montag. Wxenn man den Sendungsverlauf aber genau ansieht, steht da nirgends was von einer Aufgabe des Paketes auf einer Poststelle. da steht lediglich ‘Datenübermittlung durch Versender’. Bekomme ich des Paket etwa per eMail? Nein, der Versender hat der Post mitgeteilt, dass sie das Paket abholen können. Und das wird die Post weder am Samstag noch am Sonntag machen. Warum also behauptet die Post, sie würden das Paket am Montag ausliefern, wenn das doch schlichtwegs unmöglich ist. Das ist eine Lüge und das hat rein gar nichts mit Corona zu tun. Wenn das Paket am Montag übernommen wird, kann es nicht am Montag zugestellt werden. Bin ich der Einzige der noch Sinn und Verstand hat?

Nachtrag vom 30.3.2020, 05:45 (Montag)

Mittlerweile wurde die Zustellung auf Dienstag geändert. Geht doch, warum nicht gleich so?

Nachtrag vom 30.3.2020, 07:30 (Montag)

Mittlerweile ist das Paket im Verteilzentrum Härkingen (33km von Wilisau entfernt) vom System erfasst worden.

Nachtrag vom 30.3.2020, 18:15 (Montag)

Noch ist das Paket nicht in Frauenfeld aufgetaucht. Das sollte es in etwa bis Mitternacht, wenn eine Zustellung morgen noch realistisch sein soll. Nebenbei, eine Express Sendung, welche letzten Freitag aus St.Margrethen ankommen sollte, ist noch immer irgendwo unterwegs, verschollen…

Nachtrag vom 31.3.2020, 06:00 (Dienstag)

Noch immer wird der heutige Tag als Lieferdatum angegeben, obwohl das Paket noch immer nicht in Frauenfeld sortiert wurde. Eine der beiden Angaben kann nicht stimmen.

Nachtrag von 12:00

Nach 28!!! Stunden ist das Paket mittlerweile in Frauenfeld angekommen. Voraussichtliche Zustellung am Mittwoch. Echt? Das kann man euch glauben, ist das nicht sehr schwierig, in 24 Stunden nach St.Gallen? Ist ein echt weiter Weg, brauchte ich heute mit dem Auto ganze 30 Minuten…